Regionalverband Leverkusen-Rhein-Wupper (LRW) e.V.

Ein Regionalverband im Bund Deutscher Karneval

Alaaf & Helau

Mit einem herzlichen „Alaaf“ und „Helau“ begrüßen wir alle Interessierten, die sich hier über unsere Interessen und Aktivitäten informieren wollen. In unserem Verbandsgebiet sind gleich zwei bekannte Narrenrufe Deutschlands beheimatet und die Grenze dieser Narrenrufe läuft tatsächlich mitten durch ein Stadtgebiet. Die Mitglieder im Verband haben allerdings alle eines gemeinsam, denn in diesem Zusammenschluss für die Brauchtumspflege treffen sich Karnevalsvereine und Karnevalsgesellschaften sowie Vereine und andere Institutionen, die das Brauchtum Karneval, Fastnacht und Fasching pflegen und fördern. So gibt es z.B. aus allen Städten Familiengesellschaften, Korpsgesellschaften, Komiteegesellschaften, Fördernde Gesellschaften, Frackgesellschaften und Sonstige Karnevalsvereine. 

Wo dieses „Alaaf“ und „Helau“ exakt seinen Ursprung hat, darüber philosophieren die unterschiedlichsten Historiker und keiner weiß es wirklich. Eine Variante des „Alaaf“ könnte sein, dass es aus dem Kölschen „all af“ was soviel bedeutet wie „über alles“ oder „alles andere hinweg“, bedeutet seinen Ursprung hat. Beim „Helau“ gibt es verschieden Ansätze die Möglicherweise eine Abwandlung von „Halleluja“ oder auch von „Hölle auf“ kommt, da man an Karneval böse Geister aus der Hölle vertreiben wollte.

Für uns jedenfalls, ist die schönste Geschichte die wir über „Alaaf und Helau“ gefunden haben, diese hier von einem WDR-Radio Stichtag vom 07. Februar 2005, die wir, sagen wir mal so, etwas satirischer verfasst haben.

 

Alaaf, Helau und der Rheinische Kleinkrieg – Die wahre Geschichte einer närrischen Feindschaft

Im hohen Mittelalter – als Ritter noch ohne WLAN kämpften und Köln schon wusste, wie man ordentlich abkassiert – kam ein findiger Plan auf den Tisch: das Stapelrecht. Im Jahr des Herrn 1259 dachten sich die Kölner: „Warum sollten wir selber malochen, wenn wir anderen einfach vorschreiben können, bei uns zu verkaufen?“ Und so verpflichteten sie alle Schiffe, die den Rhein entlang schipperten, in Köln anzulegen, drei Tage lang die Waren anzupreisen und sich dabei auch noch freundlich zu bedanken.

Der Trick dabei: Die Kölner kauften natürlich zum Schnäppchenpreis – je nachdem, wie gut das Frühstück war – und ließen den Rest weiterziehen. Wer sich nicht dran hielt, bekam Besuch von den gefürchteten „Schapenniere“ – eine Art mittelalterliches Ordnungsamt auf Speed. Diese kaperten ungehorsame Händler, konfiszierten alles und zerschnitten ihnen feierlich die Kleidung. Die Opfer wurden danach als „Lappenclowns“ verspottet – was in etwa der damaligen Version von „Fashion Victim“ entsprach.

Doch dann – oh weh! – kam 1285 ein Mainzer Kaufmann namens Gunter von Esem ins Spiel. Ein Mann mit edlen Waren, scharfer Zunge und zwölf schwer bewaffneten Bodyguards auf seinem Schiff „Semper Felicitas“, was so viel heißt wie: „Hoffentlich läuft das gut.“

Vor Köln traf er auf die rheinische Blockwart-Marine. Die schrien: „Al aaflade!“, was im Kölschen bedeutet: „Her mit dem Zeug, Jung!“ Doch Gunter hatte keinen Bock auf Zwangsverkauf und brüllte zurück: „Ich vil he lau fahrn!“ – also sinngemäß: „Lass mich in Ruh mit eurem Quatsch!“

Es kam, wie es kommen musste: Worte wurden zu Hieben, das Wasser färbte sich rötlich (vielleicht auch nur vom Rheinwein, den einer fallen ließ), und Gunter wurde verletzt. Aber – großes Kino – er durchbrach die Blockade!

Verletzt, aber stolz wie Bolle, schleppte er sich den Rhein weiter hinunter, bis er in einem kleinen Nest an der Mündung der Düssel strandete. Die Dorfbewohner kümmerten sich rührend um ihn – vermutlich, weil sie ahnten, dass da jemand mit ordentlich Zeug in den Kisten lag. Aus Dankbarkeit schenkte Gunter ihnen seine gesamte Ladung. Die Dorfbewohner gründeten daraus kurzerhand eine Stadt – man nennt sie seither „Düsseldorf“, was auf Alt-Mainzerisch wohl „Gunter sein Lager“ bedeutet. Oder so ähnlich.

Und was bleibt aus dieser Geschichte? Nun, Gunter wurde zum Helden, und seine berühmten letzten Worte auf dem Rhein – „Helau!“ – rufen die Mainzer bis heute in jedes Mikrofon, das nicht rechtzeitig flieht. Die Kölner, nicht auf den Mund gefallen, antworten trotzig mit „Alaaf!“, was so viel heißt wie: „Uns doch egal, wir haben den Dom.“

Düsseldorf, hin- und hergerissen zwischen Dankbarkeit und Rivalität, schloss sich dem Helau an – und so ist Köln heute von Narren umzingelt, die ihnen jedes Jahr aufs Neue „Helau!“ ins Ohr schmettern.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann feiern sie noch heute – mit Konfetti, Krawall und Klamauk.

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